© Andreas Hechenberger

Camerata Salzburg

Die Camerata Salzburg wurde in ihrem Musizierstil von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Musikerpersönlichkeiten wie Bernhard Paumgartner, Géza Anda, Sándor Végh, Sir Roger Norrington und András Schiff geprägt. Bedeutende Dirigenten, Solistinnen und Solisten wie Clara Haskil, Dietrich Fischer-Dieskau, Heinz Holliger, Aurèle Nicolet, Wolfgang Schneiderhan, Christoph Eschenbach, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Franz Welser-Möst, Pinchas Zukerman, Peter Ruzicka, Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn, Patricia Kopatschinskaja, Julian Rachlin, Daniel Hope, Benjamin Schmid, Joshua Bell, Thomas Zehetmair, Augustin Dumay, Veronika Hagen, Mitsuko Ushida, Elisabeth Leonskaja, Claire-Marie Le Guay, Yu Kosuge, Oleg Maisenberg, Murray Perahia, Olli Mustonen, Alexander Lonquich, Till Fellner, Fazil Say, Stefan Vladar, Heinrich Schiff, Patrick Demenga, François Leleux, Hilary Hahn, Genia Kühmeier, Vesselina Kasarova, Christiane Oelze und Elina Garanca zählten und zählen zu den Gästen auf dem Camerata-Podium.

In Salzburg gehört die Camerata als Konzert- und Opernorchester zu den Stammensembles der Salzburger Festspiele und Salzburger Mozartwoche und hat einen eigenen Abonnementzyklus im Großen Saal des Mozarteums. Das Orchester konzertiert regelmäßig im Wiener Konzerthaus, in der Elbphilharmonie Hamburg, im Konzerthaus Berlin, Festspielhaus Baden-Baden, Bregenzer Festspielhaus, beim Carinthischen Sommer, bei den Haydn-Festspielen Eisenstadt, den Festivals von Aix-en-Provence und Luzern und gastiert auf Konzertreisen in Musik-Metropolen wie München, London, Florenz, Moskau, St. Petersburg, Bejing und Tokyo. Seit 2013 gestalten die Musikerinnen und Musiker der Camerata Salzburg das Festival „Schubert in Gastein“. Mehr als 60 Platten- und CD-Aufnahmen, von denen viele mit Preisen ausgezeichnet wurden, dokumentieren die Musizierkultur der Camerata aus sechs Jahrzehnten.

Gegründet 1952 mit Lehrern und Studenten des Salzburger Mozarteums, avancierte die Camerata mit Mozart-Matineen bald zu einem Herzstück der Salzburger Festspiele. Ins Leben gerufen wurde das Ensemble vom Mitbegründer und Präsidenten der Festspiele, dem Dirigenten, Pädagogen und Musikwissenschaftler Bernhard Paumgartner. Ihm ging es mit der Camerata um die Bewahrung und gleichzeitig um die Belebung eines klassischen und klassizistischen Musikgeistes und Repertoires. Ein Credo, das bis heute Gültigkeit hat und im Laufe der Jahre um die Pflege von chorisch aufgeführten Kammermusikwerken und die Auseinandersetzung mit Musik des 20. Jahrhunderts erweitert wurde. Bereits unter der Ägide Paumgartners galt als Ausrichtung des Ensembles, was auch heute eine organisatorische und künstlerische Maxime ist: Musizieren in Eigenverantwortung mit Gemeinschaftssinn. In der Camerata Salzburg bekam die Form des Kammerorchesters eine vorbildhafte Tradition.

Nach der Ära Paumgartner leitete der Violoncellist und Dirigent Antonio Janigro die Camerata. In seiner Wirkungszeit wurde 1974 ein eigener Abonnementzyklus des Orchesters ins Leben gerufen. Als Geigensolist musizierte mit der Camerata in jener Zeit Sándor Végh, der 1978 die künstlerische Leitung des Orchesters übernahm und parallel zu seinem Wirken als Pädagoge am Salzburger Mozarteum besonders begabte, junge Musikerinnen und Musiker in den Klangkörper einbezog. Végh verwirklichte ein Musizier-Ideal des Streichquartetts auf größer besetzter Ebene und förderte die individuelle Gestaltungsweise der einzelnen Orchestermitglieder innerhalb und zugunsten des Kollektivs. Bei einer Mozartwochen-Produktion mit Sir Roger Norrington wurde 1997 ein Nachfolger für den verstorbenen Végh gefunden. Sir Roger verband als Chefdirigent den charakteristischen Ensemblestil der Camerata mit seinen Erfahrungen im historisch informierten Musizieren. 2007 übernahm Norringtons Stellvertreter, der Geiger Leonidas Kavakos, die künstlerische Leitung. 2011 wurde Louis Langrée zum Chefdirigenten bestellt, in dessen Musizierstil und Repertoireschwerpunkten die Camerata eine große Übereinstimmung und ebenso viele inspirierende Akzente findet.

                                                                                                                    Rainer Lepuschitz